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Stand-up-Paddel

SUP – ER

 

Wie Jesus über das Wasser zu laufen, das war wohl schon immer ein Traum der Menschheit. Seit kurzem ist dies nun (fast) möglich: Dank der zweitbesten Erfindung der Neuzeit (gleich nach dem E-Bike), dem Stand-up-Paddel, kurz SUP genannt. 

Noch vor wenigen Jahren benutzten viele Badende kaum 1 Prozent der Seen, weil sie sich selten über die Nichtschwimmer-Abgrenzung hinauswagten und lediglich im seichten Wasser ein bisschen planschten, um sich abzukühlen. Als Schwimmerin war man rund 20 Meter vom Ufer entfernt schon mutterseelenalleine auf weiter See - bis zu Beginn dieses Jahrtausends der Siegeszug der SUPs einsetzte. Vor allem die iSUPs (aufblasbare Stand-up-Paddles) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. 

 

Man steht auf einem ca. 3 Meter langen Brett und mit einem einzigen Paddel kommt man erstaunlich schnell vorwärts. Ich erinnere mich gerne an unsere Feuertaufe auf dem SUP. Nach einer kurzen Instruktion glitten wir kniend hinaus auf den See, wo dann die ersten Stehversuche erfolgten.  Tano plumpste zweimal ins Wasser, bevor er stolz verkündete: „Jetzt habe ich es im Griff!“ – gefolgt von einem lauten „Platsch“… So waren zumindest die Lachmuskeln bereits etwas aufgewärmt. Ich war heilfroh, nicht selber im Wasser gelandet zu sein, denn beim uneleganten Hochhieven aufs Brett kann man jeweils erahnen, wie sich ein gestrandeter Wal fühlen muss.

 

Wenn man es dann aber einmal geschafft hat, spürt man sofort: Gemeinsam stehend über das Wasser zu gleiten, hat irgendetwas Erhabenes, das einen rundum glücklich macht. Ganz abgesehen davon ist das Fortbewegen auf dem SUP sehr gesund, denn es beansprucht viele Muskelgruppen an Beinen, Rumpf und Armen und fördert Gleichgewicht wie Koordination - spätestens am nächsten Morgen spürst du es...

 

Zwischendurch kann man sich selbstverständlich auch auf das SUP knien, setzen oder entspannt hinlegen, eine Schwimmpause einschieben oder sogar Yoga praktizieren. Sehr hilfreich dabei ist die drittbeste Erfindung, der sogenannte Dry-Bag. Er hält die wichtigsten Utensilien wie Handy, Geldbeutel, Sonnenbrille, Sonnencrème, Badetuch und Picknick auf dem SUP trocken.

 

Wie die meisten guten Sachen hat das SUP aber auch seine Schattenseiten. Da wäre zum einen die Beeinträchtigung der geschützten Uferzonen. Um die Enten beim Gründeln, den Haubentaucher beim Tauchen, die Blässhühner beim Liebesspiel und den Höckerschwan beim Brüten nicht zu stören, muss man unbedingt mindestens 25  Meter Abstand zum Ufer einhalten. 

Das zweite Problem ist der Platzbedarf der SUPs auf den Liegewiesen. Vermehrt hat es in der Badi an sonnigen Tagen fast keinen Quadratmeter mehr frei, um noch ein Fitzelchen vom eigenen Badetuch hinlegen zu können. Sie sind offensichtlich ein bisschen sperrig diese Dinger inklusive Pumpe, Rucksack oder Fahrgestell.

Wenn du einmal friedlich in der Badi gedöst hast und plötzlich durch ein lautes Zischen geweckt wurdest, dann kennst du auch die dritte negative Auswirkung der SUPs. Das Entweichen der Luft kann am Anfang ohrenbetäubend und erschreckend sein. Ganz zu schweigen davon, wenn ein voll aufgepumptes SUP an der prallen Sonne mit einem lauten Knall platzt… alles schon erlebt!

 

Doch trotz aller Bedenken musst du es unbedingt einmal selber erfahren haben, das "Laufen" über das Wasser auf einem SUP! Einfach SUPER!

 

 

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